Die Lehrtätigkeit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt. Die traditionelle Rolle als Informationsvermittlerin oder Informationsvermittler ist in den Hintergrund getreten. Vielmehr haben die Aufgaben der Anleitung sowie Begleitung und Unterstützung beim Lernprozess im Sinne einer Ermöglichungsdidaktik an Bedeutung gewonnen und profilieren die Rolle der Lehrenden als Lernbegleiterin und Lernbegleiter bzw. Lernunterstützerin und Lernunterstützer. Ebenso gibt es eine Vielfalt an Rollenerwartungen an die Lehrtätigkeit, wie sich an der begrifflichen Vielfalt (Lernbegleiterinnen und -begleiter, Lehrende, Trainerinnen und Trainer, Teamerinnern und Teamer oder Dozentinnen und Dozenten etc.) erkennen lässt. Lehrende müssen sich über die Erwartungen und Anforderungen an ihre Rolle, die von unterschiedlichen Seiten an sie herangetragen werden (u.a. von Teilnehmenden, Auftraggebenden), bewusst werden und sich kritisch mit ihnen auseinandersetzen. Nur so können sie sich klar dazu verhalten, Grenzen ziehen und produktiv auf sie reagieren. Neben einem Bewusstsein für die eigene Rolle und der Identifikation mit dieser ist es aber auch wichtig, bei Bedarf je nach Lehr-Lern-Situation (Begleiten, Wissen vermitteln etc.) und Lehr-Lern-Setting (hybrid, Präsenz, digital) flexibel zwischen unterschiedlichen Rollen wechseln zu können.
Stufe 1 (niedrig):
Die Lehrkraft ist sich bewusst, dass das Rollenverständnis das professionelle Handeln prägt und ist bereit, über das eigene Rollenverständnis zu reflektieren.
Stufe 2 (mittel):
Die Lehrkraft misst dem Rollenverständnis eine hohe Bedeutung für das professionelle Handeln zu.
Stufe 3 (hoch):
Die Lehrkraft kann den Einfluss eines Rollenverständnisses auf das professionelle Handeln differenziert einschätzen.
Stufe 4 (sehr hoch):
Die Lehrkraft hat ein begründetes Rollenverständnis, auf das sie ihr professionelles Handeln stützt.