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Definition der Kompetenzfacette

In der Erwachsenenbildung findet Lernen häufig gemeinsam in der Gruppe statt. Eine Gruppe stellt eine Ansammlung von Individuen dar, in der soziales Lernen zur Entfaltung einer eigenen Qualität und Dynamik führt. Dabei werden die Lernchancen und Lerngrenzen durch Umgangsformen und Kommunikationsstile der Gruppenmitglieder beeinflusst. Neben dem Verstehen und Leiten von Gruppen sowie dem Wissen um Gruppendynamiken und -strukturen sollten Lehrende daher die Fähigkeit besitzen, Kommunikationsprozesse moderierend zu leiten, zu steuern und die Vernetzung der Lernenden zu ermöglichen. Diese Art der Gruppenleitung zielt darauf ab, das Leistungspotenzial der Gruppe zu aktivieren und zu nutzen.

Gruppen können sowohl im Präsenzraum als auch in digital-gestützten Lehr-Lern-Settings zusammenarbeiten. Grundsätzlich sind (Online-)Gruppenprozesse durch entsprechende (digitale) Tools / Werkzeuge und (Online-)Moderationstechniken sinnvoll zu steuern und zu strukturieren. Dazu gehört auch der konstruktive Umgang mit technischen Problemen und Störungen innerhalb der Gruppe. Bei der Steuerung von Gruppenprozessen besteht die Herausforderung darin, eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre herzustellen, Lernenden Raum zu geben und eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der sich Teilnehmende sicher und wohl fühlen, motiviert sind und ihr individuelles Leistungspotenzial zeigen können. Es lassen sich synchrone (also zeitgleiche) und asynchrone (also zeitversetzte) Prozessverläufe unterscheiden. Synchrone Kommunikationsverläufe finden sowohl in digital-gestützten Lehr-Lern-Settings als auch im Präsenzraum statt. Asynchrone Kommunikation findet vor allem durch digitale Medien und mithilfe digitaler Anwendungen, Tools und Werkzeugen statt. Die Moderation bzw. Steuerung von asynchron zusammenarbeitenden Gruppen erfordert von den Lehrenden eine gute Strukturierung und Filterung der Beiträge.

Stufenbeschreibung der Kompetenzfacette

Stufe 1 (niedrig):

Die Lehrkraft kann zentrale Aspekte der Moderation und Steuerung von Lerngruppen in Lehr-Lernprozessen benennen und kann erklären, welche Rolle die Moderation und Steuerung von Lerngruppen im Lehr-Lern-Prozess spielt.

Stufe 2 (mittel):

Die Lehrkraft kann im (digitalen) Lehr-Lernprozess Lerngruppen moderieren und steuern.

Stufe 3 (hoch):

Die Lehrkraft kann geeignete von nicht geeigneten Methoden zur Moderation und Steuerung von Lerngruppen unterscheiden und kann die entsprechenden Methoden nach eigenen oder vorgegebenen Kriterien beurteilen.

Stufe 4 (sehr hoch):

Die Lehrkraft kann Methoden zur Moderation und Steuerung von Lerngruppen (weiter-)entwickeln.