Die Kompetenzfacette Outcomeorientierung umfasst die Ausrichtung des eigenen Lehrhandelns an zu erreichenden Lernergebnissen. Im Gegensatz dazu steht die Orientierung an Lerninhalten ("Inputorientierung"). Mit der Outcomeorientierung geht die Überzeugung einher, dass es nicht ausreicht, den Teilnehmenden lediglich die Lerninhalte zur Verfügung zu stellen, sondern dass das Lernen der Teilnehmenden gezielt angeregt, gefördert und ermöglicht werden soll. Zur Outcomeorientierung gehört, dass bereits die mikrodidaktische Feinplanung der konkreten Lehr-Lern-Aktivitäten, der einzusetzenden Methoden und Materialien immer auch im Hinblick auf die zu erreichenden Lernergebnisse erfolgt. Im Verlauf des Lehr-Lern-Geschehens muss die Erreichung der zuvor definierten Lernergebnisse durch Lernerfolgskontrollen im Sinne eines Soll-Ist-Vergleichs überprüft werden. Zeitpunkt bzw. Häufigkeit und Art der Lernerfolgskontrollen sollten situationsgerecht von der Lehrkraft bestimmt werden. Die Lernerfolgskontrollen sollten zudem so gestaltet sein, dass die Lernenden zur Reflexion ihres individuellen Kompetenzentwicklungsprozesses angeregt werden. Dazu muss die Lehrkraft verschiedene Methoden sowie (digitale) Tools / Werkzeuge kennen und im Hinblick auf ihre Eignung für den jeweils gegebenen Kontext (Art der zu überprüfenden Lernziele, Charakteristika der Teilnehmenden, Prüfungssituation etc.) sowie im Hinblick auf datenschutzrechtlichen Aspekten beurteilen können. In rein digitalen Lehr-Lernsettings (z.B. in asynchronen Kursen auf Lehr-Lern-Plattformen) werden Lernstand und Lernerfolg häufig systemseitig definiert. Hier ist es erforderlich, dass Lehrende, die diesen Erhebungen zugrunde liegenden datengestützten Prozesse kennen und ggf. im Falle einer Nutzung der eigenen Beurteilung zur Seite stellen.
Stufe 1 (niedrig):
Die Lehrkraft kann zentrale Aspekte von Outcomeorientierung benennen und kann die Bedeutung der Outcomeorientierung für Lernerfolgskontrollen erklären.
Stufe 2 (mittel):
Die Lehrkraft kann Methoden zur outcomeorientierten Lernerfolgskontrolle anwenden.
Stufe 3 (hoch):
Die Lehrkraft kann geeignete von nicht geeigneten Methoden zur outcomeorientierten Lernerfolgskontrolle unterscheiden und kann nach eigenen oder vorgegebenen Kriterien beurteilen, inwieweit das Lehrhandeln an Lernergebnissen ausgerichtet ist.
Stufe 4 (sehr hoch):
Die Lehrkraft kann Methoden und Instrumente zur outcomeorientierten Lernerfolgskontrolle (weiter-)entwickeln.